Mittwoch, 7. Mai 2014

KOMPLEX: Pressemitteilung zum Koalitionsvertrag

KOMPLEX im Koalitionsvertrag
Regensburg, 06. Mai 2014

Die sozio-kulturelle Initiative KOMPLEX begrüßt ausdrücklich den ausgehandelten Koalitionsvertrag des neuen politischen Bündnisses im Regensburger Stadtrat aus SPD, GRÜNE, FW, FDP und Piraten unter OB Joachim Wolbergs hinsichtlich ihres Vorhabens zur Unterstützung von KOMPLEX.

KOMPLEX hat einen Grund zur Freude! Die neue Koalition unter OB Joachim Wolbergs hat beschlossen, die Initiative KOMPLEX bei der Schaffung einer sozio-kulturellen Einrichtung ausdrücklich zu unterstützen (siehe Punkt 9.12). Außerdem finden sich große Teile des KOMPLEX- Konzeptes indirekt (unter KV 1.7 Kultur- und Kreativwirtschaft) wieder, wie

- Raum für kreatives Milieu und kreative Köpfe
- Co-Working Space
- Gründerzentrum für Kreativ- und Kulturunternehmer
- FreiRaum: Büro- und Werkstattflächen für Kreativunternehmer/innen
- Ausstellungsflächen für moderne Kunst – junge Künstler aus der Region
- Cafeteria und Veranstaltungsort.

Die teilweise sehr konkreten Vorhaben können dem am Dienstag vorgestellten Koalitionsvertrag entnommen werden. „Die zugesagte Unterstützung für KOMPLEX ist eine deutliche Willensbekundung von Seiten der Stadt, die drängenden Themen der freien kulturellen Szene auf Grundlage unseres Konzeptes anzugehen“, so Johannes Sturm, Sprecher von KOMPLEX.

Dass die neue Regierung die Potentiale von Kultur und Kreativwirtschaft verstärkt in den Mittelpunkt nimmt und konkrete Förderungsmaßnahmen (siehe speziell KV, Punkt 9.1-15 Kultur) in Aussicht stellt, sind positive Signale und Investitionen in die Stadt von Morgen. „Sollten die Pläne so umgesetzt werden, ist heute ein Klima der kreativen Befreiung geschaffen worden“, ist sich Jochen Lämmel von Sublime e.V. sicher. „Vorstellbar ist Vieles. Von der Punkband bis zu Blaskapelle, vom Schulkind bis zum Pensionisten, von Musik über Kunst bis zu völlig neuen Formaten. Kreative und kulturelle Projekte jeglicher Art sollen hier eine Heimat finden, ohne dass sofort die Frage nach dem Nutzen im Raum steht“, erklärt Dr. Kerstin Kratochwill von Sublime e.V.

Oberbürgermeister Joachim Wolbergs äußerte sich im Rahmen der offiziellen Vorstellung des Koalitionsvertrags explizit dazu, indem er bürgerschaftliches Engagement, wie KOMPLEX, und das Interesse junger Leute am gemeinschaftlichen Zusammenleben ausdrücklich würdigte.








Hintergrund:
KOMPLEX – ein Zusammenschluss eines breiten bürgerschaftlichen Engagements von Vereinen, Initiativen, BürgerInnen, Künstlern, Kulturschaffender und –interessierter – hat es sich zur Aufgabe gemacht, der prekären Situation von Kultur und Kreativität in Regensburg, die insbesondere auch jenseits von Kommerz stattfindet, eine Stimme zu geben. Mittels eines ganzheitlichen Konzeptes einen sog. „Möglichkeitsraum“ zu schaffen, möchte KOMPLEX ein lebendiges sozio-kulturelles Haus für Alle mit möglichst niedrigen Hürden, indem jeder nach seiner Facon glücklich werden kann.

Kontakt:
KOMPLEX Regensburg Ansprechpartner: Johannes Sturm
Telefon +49 176 83282059
Homepage mit Konzept und Unterstützerliste: http://www.komplexregensburg.blogspot.de
E-Mail: komplexregensburg@gmail.com
Facebook: http://www.facebook.com/komplexregensburg

Mittwoch, 15. Januar 2014

KOMPLEX - EIN SOZIALES KULTURHAUS IN REGENSBURG...

.... oder: was passiert eigentlich mit dem Evangelischen Krankenhaus?


Unsere Stadt ist stolz auf ihre kulturelle Vergangenheit. Jedoch – ein Zentrum, das mit einem starken sozialen Kern als fluktuierender, pulsierender und selbstverwalteter Ort Impulse für die gesamte Region aussendet, nachhaltige Gestaltung und Eigeninitiative fördert und zeitgenössischer Kunst und Kultur Raum bietet, fehlt bislang. Dies ist bei dem Wachstum der Stadt jedoch wünschenswert, wenn nicht notwendig. Daher entstand unter breiter Beteiligung soziokulturell interessierter und engagierter RegensburgerInnen über einen monatelangen Diskussionsprozess ein Konzept zur zukünftigen Nutzung:



Was wollen wir?

In der Kurzfassung: Ein Haus für alle. 

Konkret: Einen Komplex im Gebäude des ab 2017 leerstehenden Evangelischen Krankenhauses, der Raum und Möglichkeit für soziale Begegnung und durch die Förderung Regensburger Kunst und Kultur soziale Anknüpfungspunkte für Jung und Alt bietet. Einen Komplex, der Zelle eines eigenverantwortlich verwalteten Miteinanders ist. Dieses ganzheitliche und nachhaltige Konzept ist in der Form für Regensburg einzigartig und hat damit erwartungsgemäß eine Strahlkraft über regionale Grenzen hinweg.



Warum "Komplex"?

Komplex ist für uns zum einen die Beziehungen und die soziale Teilhabe aller RegensburgerInnen am gesellschaftlichen Leben in der Stadt und zum anderen die Lage von Kunst und Kultur in Regensburg – eine herausfordernde Situation zwischen Anwohnern und Kulturschaffenden, zwischen Weltkulturerbe und moderner City, zwischen Kunst und Alltag, zwischen junger und traditioneller Kultur.


Komplex ist für uns aber auch ein Rückbezug auf das von uns ins Auge gefasste Gebäude – das Evangelische Krankenhaus, das als Genesungsort und als Ort der sozialen Bestimmung mit dem Begriff "Komplex" auf mannigfaltige Weise verbunden ist – sowohl durch seine schiere Größe, als auch durch die weiteren Konnotationen des Begriffes.



MÖGLICHKEITSRAUM

Das Evangelische Krankenhaus liegt zwischen fürstlichem Sitz, Regierung der Oberpfalz und dem pulsierenden Obermünster-Viertel und ist durch seine evangelische Vergangenheit und der unmittelbaren Nähe zum katholischen St. Emmeram ein Begegnungsort der Ökumene. Aspekte der Freiheit und Offenheit sind in diesem Platz in seinem evangelischen Grundgedanken bereits inhärent eingeschrieben. Als signalgebend empfinden wir die Strahlkraft und die Symbolwirkung eines solchen Ortes, der sich im Fadenkreuz zwischen religiöser und städtebaulicher Tradition einerseits, und zwischen Öffnung, Freiheit und dem europäischen Gedanken von Toleranz und Zusammenwuchs
auf der anderen Seite befindet. Da das Haus in evangelischem Stiftungsbesitz ist, sind die Zwecke, zu denen das Gebäude verwendet werden darf, im weitesten Sinne sozial, also der Gemeinschaft nutzend. Hier setzt unser Konzept an, das sich an der Idee eines sowohl sozialen, als auch künstlerisch und kulturell nutzbaren Möglichkeitsraumes orientiert, mit den folgenden tragenden Säulen:



SOZIALES MITEINANDER, 
NACHHALTIGE GESTALTUNG
KULTURELLE BILDUNG




Machen wir etwas daraus! Beteiligt Euch! Schickt Ideen, Kritik und Wünsche. Alle RegensburgerInnen sind herzlich dazu eingeladen, sich weiterhin am Projekt "Komplex" zu beteiligen. 








 

Dienstag, 14. Januar 2014

ERSTUNTERZEICHNER/INNEN

Dieses Projektkonzept wird von den folgenden Gruppierungen, Einzelpersonen und Institutionen unterstützt:
  

Stefan Aigner, Journalist
Altstadtfreunde Regensburg e.V.
Sascha Al-Mahmoud, Suite15
Rayk Amelang, Künstler
Arbeitskreis Kultur
Julia Bayerl, Kunstvermittlerin und Kuratorin
Stefan Behnke, Bock & Behnke 
Ulrich Berger, Alt-Katholische Gemeinde
Katharina Brunner-Fromberger, kulturnetz-R
Peter Brünsteiner, PR & Marketing, Universitätsbibliothek Regensburg 
Stefan Christoph, Onlinejournalist / Politischer Geschäftsführer Grüne Jugend Regensburg 
Mauro Ciccarelli, Music College
Hannes Eberhardt, Queer-Streifen 
Andreas Eckl, Architekurkreis Regensburg
Robert Eder, Künstler F-ACT-ART
Alice Eigl, Erzieherin
Eine-Welt-Laden Una Terra Obere Bachgasse
Stephan Fenzl, WerkDrei 
Barbara Figge, Bildhauerin & Kunsttherapeutin 
Winfried Freisleben, Leerer Beutel / Jazzclub e.V
Angelika Frey, Studentin
Jakob Friedl, Künstler, Fvfu-uÜiUF e.V.
Karin Griesbeck, Filmbühne
Christina Grundl, Heimspiel Filmfest Regensburg 
Markus Guentner, Musiker und Produzent / jl prozess
Jörg Haala, Künstler  
Dr. Ilja Hagen, Sublime e.V. / Bayern Innovativ
Martin Haygis, Kinos im Andreasstadl 
Achim Hofbauer, Altstadtkinos Regensburg 
Marion Hoffmann-Plank, DrugStop
Dr. Roland Hornung, Professor für Angewandte Mathematik, OTH Regensburg
Phuc Huynh, Huynh Communications
Katharina Kaiser, Dozentin und Kunstlehrerin
Susanne Kauth, freischaffend Hand- und Letterpressdruck, Blinkfür Handdruck 
Sascha Keilholz, Festivalleiter Heimspiel Filmfest Regensburg 
Thilo Kmieckowiak, Campus e.V.
Eginhard König, Arbeitskreis Kultur 
Eva König, Sprecherin der Grünen Jugend Regensburg
Mag. Kurt Kratochwill, Lehrer 
Ilse Kratochwill, M.T.A Universitätsklinikum Regensburg
Dr. Kerstin Kratochwill, Sublime e.V
Nemo Kriwoschej-Magnusson, DeinButler
Jochen Lämmel, Sublime e.V. / jl prozess
Andreas Langecker, Student 
Caro Lanzendörfer, Textilkünstlerin, Der Rote Faden
Lutz Lechner, WerkDrei
Carsten Lenk, Evangelisches Bildungswerk
David Liese, Künstler und Filmemacher
Tina Lorenz, Theaterdozentin 
Tobias Mayer, Lehrer / Heimat Regensburg
Thomas Neder, Seasonal Affairs 
Ralf Oberleitner, Blink and Remove
Martin Oswald, Student 
Daniel Pauer. DeinButler 
Franziska von Plocki, Art Time Lover
Marion Puhle, Flüchtlingsforum
Lisa Reinheckel, Allgemeinpädagogin 
Raphael Riedl, Mono Regensburg
Oliver Rieger, In-Solution
Silke Roesler-Keilholz, Wiss. Assistenin, Universität Regensburg / Vorstand Frauenhaus
Matthias Segerer, Sozialpädoagoge 
Claudia Spiegl, Sachbearbeiterin für politische und organisatorische Bereiche
Henri Schmidhuber, In-Solution
Steuerungsgruppe Fairtrade-Town Regensburg 
Michael Straube, Musiker / Tonstudiobetreiber in der Alten Mälzerei
Peter Sturm, Walhallanet e.K.
Johannes Sturm, Seasonal Affairs
Transition Town Regensburg
Anna Ullrich, Studentin
Birgit Vogel, Transition Town Regensburg
Insa Wiese, Leiterin Kurzfilmwoche Regensburg 
Christian Josef Winklhofer, Sublime e.V. 
Klaus Wörle, Vorsitzender des ADFC Regensburg
Bastian Zieglgruber, Heimspiel Filmfest Regensburg 
Martin Zimmermann, Auszubildender 



















































Sonntag, 12. Januar 2014

Die „neue“ Politik begeistert (MZ: 06.05.14)

Die „neue“ Politik begeistert

Die Regensburger Jugendkultur-Szene spricht von einem „Befreiungsschlag“. Und auch die IHK findet viele ihrer Interessen im Koalitionsvertrag wieder.

 

Vertreter der Jugendkultur begrüßen die Absicht der Koalitionäre, der Stadtteilkultur – wie hier 2009, veranstaltet vom Verein Scants of Grace – mehr Raum zu geben.  Foto: MZ-Archiv

Vertreter der Jugendkultur begrüßen die Absicht der Koalitionäre, der Stadtteilkultur – wie hier 2009, veranstaltet vom Verein Scants of Grace – mehr Raum zu geben. 
Foto: MZ-Archiv

Von Norbert Lösch, MZ

Regensburg. Der Koalitionsvertrag wird vom „Fünferbündnis“ als großer Wurf gefeiert. Aber was sagt etwa der politisch interessierte Nachwuchs dazu, wie beurteilen Kulturschaffende und die Wirtschaft das Papier, das in den kommenden sechs Jahren die Richtschnur für die Kommunalpolitik sein soll? Die MZ sammelte Stimmen dazu.
Geradezu euphorisch reagiert die Initiative „Komplex“, ein Bündnis von im Bereich junger Kultur aktiver Vereine, Kulturschaffender und -interessierter, auf die Absichtserklärungen der Großen Koalition. „Die neue Koalition unter OB Joachim Wolbergs hat beschlossen, die Initiative Komplex bei der Schaffung einer sozio-kulturellen Einrichtung ausdrücklich zu unterstützen“, schreibt Komplex-Sprecher Johannes Sturm in einer Pressemitteilung. Komplex hat unter anderem die Nutzung des Evangelischen Krankenhauses als innerstädtisches Kulturzentrum vorgeschlagen. „Außerdem finden sich große Teile unseres Konzepts beim Punkt Kultur- und Kreativwirtschaft wieder, die im Rahmen eines Kreativquartiers umgesetzt werden sollen“, freuen sich Sturm und seine Mitstreiter. Unter anderem sind dies ein Gründerzentrum sowie Büro- und Werkstattflächen für Kreativ- und Kulturunternehmer sowie Ausstellungsflächen für moderne Kunst und junge Künstler aus der Region.

„Klima der kreativen Befreiung“

Die im Koalitionsvertrag genannten „teilweise sehr konkreten Vorhaben“ und die zugesagte Unterstützung der Komplex-Initiative sei „eine deutliche Willensbekundung vonseiten der Stadt, die drängenden Themen der freien kulturellen Szene anzugehen“, so Sturm. „Sollten die Pläne so umgesetzt werden, ist damit ein Klima der kreativen Befreiung geschaffen worden“, ist sich auch Jochen Lämmel von Sublime sicher, einem Verein, der Konzerte vorwiegend von Indie-Bands veranstaltet.
„Insbesondere was Kreativität und Kultur angeht, setzt der vorgelegte Vertrag Maßstäbe“, befindet auch Eva König, Sprecherin der „Grünen Jugend Regensburg“. „Damit werden die Interessen junger Menschen ernst genommen. Viele der Forderungen, die wir im Kommunalwahlprogramm aufgestellt hatten, sollen jetzt Realität werden.“ Neben der Unterstützung der Initiative „Komplex“ sei ebenso erfreulich, dass das Anliegen der Initiative „con_temporary“, die Zwischennutzung von vielfach vorhandenen leerstehenden Gebäuden, jetzt Wirklichkeit werden soll. „Das zeigt, dass es sich auch als Jugendlicher lohnt, sich für eine Idee zu engagieren.“

„Grüne Jugend“ ist überzeugt

Überzeugt ist die „Grüne Jugend“ auch vom verkehrspolitischen Teil des Vertrags, der nicht nur jungen Menschen mehr Mobilität ermöglichen soll. Gerade beim Thema Nachtbusse ist die Jugendorganisation überzeugt, durch das eigene Engagement in den vergangenen Monaten etwas erreicht zu haben: „Insbesondere auch die vielen Unterschriften von Menschen aus der Stadt und dem Landkreis haben das Thema nach vorne und damit auch auf den Verhandlungstisch gebracht“, so Christiane Fuchs, Königs Sprecher-Kollegin. „Wir begrüßen auch die Entscheidung zum fahrradfreundlichen Ausbau des Stadtverkehrs und insbesondere die neuen Konzepte für Radlerinnen und Radler in der Altstadt.“
Beinahe rundum zufrieden äußert sich auch die IHK Regensburg. Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes: „Was die Koalitionspartner im neuen Koalitionsvertrag vereinbart haben, stimmt uns optimistisch. Zentrale Infrastrukturprojekte von der Sallerner Regenbrücke bis zum RKK am Ernst-Reuter-Platz, Bildung von den Schulen bis zu den außeruniversitären Forschungseinrichtungen, das Ausweisen interkommunaler Gewerbeflächen, die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis, die Sicherung der Erreichbarkeit der Altstadt und Umsetzung des Welterbemanagementplans, zeitgemäße ÖPNV- und Mobilitätskonzepte – der Koalitionsvertrag deckt sich in vielen Punkten mit unseren Vorstellungen von einer wirtschaftsstarken und lebenswerten Stadt. Denn eines dürfte klar sein: Nur eine starke Wirtschaft ermöglicht uns, ein zukunftsfähiges Profil für die Stadt Regensburg zu erarbeiten.“

Was sagt die Opposition?

„Wir hätten diese Koalitionsvereinbarung genauso unterschrieben wie das jetzige Bündnis“, sagt Hermann Vanino. Der CSU-Fraktionsvorsitzende will nicht groß nachtarocken, legt aber Wert auf die Feststellung, dass das jetzige Koalitionspapier nahezu deckungsgleich mit dem sei, was SPD und CSU vor der Entscheidung für die „bunte Koalition“ miteinander verhandelt hätten. Schon deswegen würde seine Fraktion keine Fundamentalopposition betreiben, sondern das vorliegende politische Programm in vielen Punkten mittragen.

Die CSU, so Vanino, frage sich vielmehr, wie die Einigkeit des Fünferbündnisses zustandegekommen ist. „Warum unterschreiben die Koalitionspartner diese Vereinbarung, wenn sie im Wahlkampf zum Teil völlig konträre Positionen vertreten haben?“. Der Fraktionsvorsitzende erinnert nur an die Haltung der Grünen zur Sallerner Regenbrücke und zum RKK-Standort Ernst-Reuter-Platz. „Wir werden genau darauf achten, ob dieser Koalitionsvertrag auch so umgesetzt wird oder ob um den einen oder anderen Punkt ein Eiertanz beginnt“, kündigt Vanino an.
„Das Koalitionspapier hat gute Ansätze, es ist aber nicht der ganz große Wurf“, konstatiert Benedikt Suttner für die ÖDP. An Positivem fallen ihm spontan die Stärkung der Stadtteilkultur und die neuen Altstadtbusse ein, wobei der ÖPNV deutlich mehr Impulse vertragen hätte. Skeptisch bleibe seine Fraktion gegenüber den vielen Großprojekten, deren Realisierung „auf dem Glauben an immer mehr Wirtschaftswachstum fußt“. Das RKK etwa werde am Ernst-Reuter-Platz auch ohne Hotel „eine schwierige Geburt“, ist sich Suttner sicher.
Für eine „ganz tolle Idee, die das Problem der zu mächtigen Baumassen lösen könnte“, hält dagegen Richard Spieß von den Linken den Vorschlag, die Stadthalle zugunsten des Baumbestands ohne Hotel zu planen. Die Haltung der Koalition zur Sallerner Regenbrücke war für ihn „so zu erwarten, weil OB Wolbergs hier bei der Maschinenfabrik im Wort steht“.

Quelle: http://www.mittelbayerische.de/region/regensburg/artikel/die-neue-politik-begeistert/1057899/die-neue-politik-begeistert.html#1057899

Kulturhaus-Idee findet bereits Anklang (MZ: 07.02.2014)

Die Initiative, die ein Kulturzentrum im Evangelischen Krankenhaus in Regensburg vorgeschlagen hat, sieht sich bestärkt. Es gibt bereits Gespäche.

Das Evangelische Krankenhaus zieht 2017 aus seinem Gebäude am Emmeramsplatz aus. Foto: Wagner

Das Evangelische Krankenhaus zieht 2017 aus seinem Gebäude am Emmeramsplatz aus. 
Foto: Wagner

Von Mathias Wagner, MZ

Regensburg. Am 15. Januar ging eine junge Kulturinitiative mit der Idee an die Öffentlichkeit, in den Räumen des Evangelischen Krankenhauses ein soziales Kulturzentrum zu errichten. Seitdem hat die Gruppe, die sich „Komplex“ nennt, riesige Resonanz erfahren. „Die Anzahl der Unterstützer ist enorm gewachsen“, sagt Sprecher Johannes Sturm gegenüber der MZ. Die Initiative schlägt vor, nach dem Auszug des Krankenhauses im Jahr 2017 ein Bürgerhaus für junge und zeitgenössische Kunst sowie für Sozialprojekte zu schaffen. Neben Ateliers und Proberäumen werden in dem Gebäude am Emmeramsplatz ein Generationentreff, ein Repair-Café, ein Kindergarten sowie Wohnungen für Flüchtlinge angeregt. Im Internet wurde das Komplex-Konzept bereits mehr als 2000 Mal aufgerufen. Mehr als 50 Erstunterzeichner haben den Ideen-Entwurf bereits unterschrieben – darunter zahlreiche Künstler und Kulturschaffende, aber auch Vertreter der Universität und Regensburger Unternehmen. „Unsere Idee stößt auch in der Politik auf Interesse“, bestätigt Sturm. Demnach gab es in den vergangenen Wochen bereits Gespräche mit mehreren Stadträten. „Wir gehen weiterhin realistisch und ehrfürchtig an das Thema ran“, sagt Sturm. „Aber wir fühlen uns durch das positive Feedback bestärkt. Der Student ist sich sicher, dass es in Regensburg ein Bedürfnis für ein Haus für junge und zeitgenössische Kultur sowie für Sozialprojekte in der Altstadt gibt. „Seit wir mit der Idee an die Öffentlichkeit gegangen sind, werde ich sogar von wildfremden Leuten angesprochen, die mir sagen, dass sie Projekt Klasse finden.“
Die Evangelische Wohltätigkeitsstiftung errichtet im Stadtwesten gemeinsam mit den Barmherzigen Brüdern ein „Zentrum für Altersmedizin“. Das Gebäude am Emmeramsplatz wird 2017 frei und soll weiterhin für wohltätige Zwecke genutzt werden.


Quelle: http://www.mittelbayerische.de/region/regensburg/artikel/kulturhaus-idee-findet-bereits-anklang/1015432/kulturhaus-idee-findet-bereits-anklang.html

Neues Zuhause für Kultur (Kult: 01.02.14)

Neues Zuhause für Kultur

2017 wird das Evangelische Krankenhaus am Emmeramsplatz aufgelöst. Was dann mit dem Gebäude passiert, fragt sich auch die Initiative Komplex und fordert eine soziale und kulturelle Nutzung.


Die neue Initiative Komplex setzt sich für mehr soziale und kulturelle Räume in der Innenstadt ein.
Seit dem 9. Januar gibt es die neue Kulturinitiative Komplex, die sich aus Regensburger Kulturschaffenden und sozialen Projekten zusammensetzt. Komplex setzt sich für mehr Räume in der Regensburger Innenstadt ein, die für soziale und kulturelle Zwecke genutzt werden können. Als erstes Objekt hat es die Initiative auf das Gebäude des Evangelischen Krankenhauses abgesehen. Dort sollen künftig verschiedene Initiativen und Einrichtungen eine neue Heimat finden.
Egal, ob ein evangelischer Kindergarten, eine Nachbarschaftsinitiative, offene Werkstätten oder Probe- und Aufführungsräume für Künstler - gebraucht wird in der Domstadt alles. Die Frage ist nur: Wo ist genug Platz? Für Johannes Sturm, Dr. Kerstin Kratochwill und Jochen Lämmel, alle drei Mitinitiatoren und Erstunterzeichner der Kulturinitiative Komplex, gibt es mehrere Räumlichkeiten im Innenstadtbereich, die in den kommenden Jahren frei werden und einer sozialen und kulturellen Nutzung zugeführt werden könnten.
Den Anfang soll das Evangelische Krankenhaus machen. Ab 2017 steht der große Gebäudekomplex im Herzen der Altstadt leer und könnte dann anders genutzt werden. Um diese Vision greifbarer zu machen, hat die Initiative ein vorläufiges Konzept gestaltet, das als Anregung dient und weiterentwickelt werden kann. So soll es beispielsweise eine Community Cafeteria geben, in der nicht nur gemeinsam gekocht werden kann, sondern auch kleinere Lesungen oder Konzerte stattfinden. Außerdem einen Generationentreff, indem sich Alt und Jung austauschen können sowie offene Werkstätten, in denen Gegenstände repariert, umgestaltet oder gemeinsam neu konzipiert werden können.
Knapp 60 Regensburger haben sich der Initiative bereits angeschlossen und es werden täglich mehr. Komplex ist eine Initiative von Regensburgern für Regensburger, die offen ist für jeden, der etwas in der Kulturlandschaft der Domstadt bewegen möchte. „Es ist eine Vision, hinter der man sich versammeln kann, die aber auch offen und formbar bleibt und einen ideellen und einen physischen Möglichkeitsraum bietet. Jeder Verein, jeder Kulturschaffende und jede Initiative könnte im Evangelischen Krankenhaus einen neue Heimat finden.“, so Sturm.
Drei Jahre hat die Initiative noch Zeit, andere von ihren Ideen zu überzeugen – auch die Verantwortlichen der Stadt und die Evangelische Kirchenstiftung als Eigentümer des Gebäudes. Auch über Finanzierungsmöglichkeiten hat sich die Initiative bereits Gedanken gemacht, aber diese stehen noch zur Weiterentwicklung offen.
Dr. Kerstin Kratochwill sieht Komplex nicht nur als Initiative für Regensburg, sondern hofft auch auf eine Signalwirkung für andere Städte. „Mit Komplex könnten wir zeigen, wie so etwas funktionieren kann und das auch in einem Gebäude mitten in der Altstadt.“ So könne auch der bisher unbelebte Vorplatz integriert und begrünt werden und als Begegnungsstätte dienen, erklärt Dr. Kratochwill.

Quelle: http://www.kult.de/kultur-gesellschaft/neues-zuhause-fuer-kultur/150/13/1012531/